Mittwoch, 22. Mai 2013

Montage einer Holzterrasse - Erste Erfahrungen mit Holz und SPAX und ein paar Verlege-Tipps

Gestern wurde das Holz geliefert und ich konnte endlich mit dem verlegen beginnen. Bestellt hatten wir diese Massaranduba-Dielen bei Holzhandel Deutschland. Es wird in der Qualitätsstufe *FAS* (für "First And Second") angeboten vom Lieferanten vor dem Versand noch mal nach A, B und C-Ware sortiert, wobei für die Sichtseite immer nach "A" sortiert wird. Daher muss man bei diesem Lieferanten auch bei der Bestellung die Sichtseite angeben, also z. B. ob grob genutet oder fein geriffelt.
Von der Holzqualität bin ich positiv überrascht. Die Bretter sind wirklich schön. Allerdings befindest sich dennoch mindestens ein Brett in der Lieferung, bei dem ein 30 cm langer Riss von der Stirnseite komplett durch das Brett geht. Mal sehen, ob ich dass als Verschnitt raus bekomme. Bei einem anderen Brett ist auf der Sichtseite ein Riss wo das Holz absplittert. Denke, dass ich hier mal den guten Holzleim bemühen werde. Bei beiden Fällen, hätte aus meiner Sicht eine Aussortierung erfolgen müssen, wenn man sich damit rühmt, dass man als Lieferant noch mal nachsortiert. Naja, solang alle anderen Bretter in Ordnung sind, bin ich zufrieden. Bis jetzt kann ich unseren Lieferanten jedoch uneingeschränkt empfehlen!

Nun zu den Verlege-Tipps:

Beim legen vom ersten Brett machte ich eine Reihe von Erfahrungen. Da ich diese Infos in meinen Recherchen zu Holz-Terrassen nicht gefunden habe, möchte ich sie gerne mit euch teilen.
  • 14,5 cm sind nicht gleich 14,5 cm! Wenn man Terrassen-Dielen verlegt, muss man eine Toleranz von rund 5 mm beachten. So sind manche Bretter 145 mm, manche jedoch 140 mm breit. Ich wollte dies erst reklamieren, aber nachdem ich mir zuvor nochmal die Nachbar-Terrasse angeschaut habe, stellte ich fest, dies durchaus normal zu sein scheint.
    Damit es also nicht zu einem unschönen Versatz kommt, beziehungsweise die Fuge zwischen zwei Dielen von 5 mm plötzlich auf 8-10 mm wächst, so wie es bei mir nun in zwei Reihen ist (siehe drittes Bild), sollte man die Breite an den Enden mit einem Zollstock prüfen.
  • Beim verlegen auf Stoß sollte man ca. einen Zentimeter vom Holz abschneiden, da es an den Enden meist ausgefranst ist. Die Schnittkanten sollten mit einem Schmirgelschwämmchen gesäubert werden. Mangels eines solchen Schwamms, habe ich bei den ersten vier Dielen drauf verzichtet (siehe Bild vier).
    Die Schnittkanten sollten mit Hirnholzschutz behandelt werden.
  • Wie bereits erwähnt, nutze ich ja den Zwei-Stufen-Bohrer von SPAX. Der Bohrer an sich ist klasse. Jedoch ist er zu kurz. Bei einer Dielenstärke von 25 mm bohrt er nicht tief genug in die Unterkonstruktion. In der Folge mühten sich der Akkuschrauber die Schraube in die UK zu treiben. Hierbei war dann irgendwann Schluss. Als Folge war die Schraube nicht tief genug drin und Diele hoch sich durch das zweite Gewinde der Schraube von der UK ab, sodass zwischen Diele und UK rund 5-8 mm Luft waren. Das größte Problem machte dann jedoch das lösen der Schrauben. Drei von vier Schrauben brachen direkt ab. Bei der vieren drehte der Schrauben-Kopf durch.
    Daher Bohre ich mit dem Zwei-Stufen-Bohrer nun vor, nehme dann die Diele bei Seite und bohre mit einem 3,5 mm Bohrer (4 mm wären vielleicht noch besser) vor. Allerdings muss man hierbei sehr auf eine gerade Führung der Bohrmaschine achten. Andernfalls bricht der Bohrer direkt ab. Passiert dies dennoch mal, kommt hier der nächste Tipp:
  • Wenn der Bohrer mal abbrechen und in der UK stecken bleiben sollte, dann legt die Diele wieder darüber und bohrt durch das gleiche Loch noch mal. Haltet die Bohrmaschine dabei etwas schräg. So kommt ihr in der UK neben dem ersten Loch raus und seid in der Diele immer noch im selben. Das die Schraube nun leicht schief eingeschraubt wurde, sieht man später nicht.
  • Das Terrassen-Master-Set von SPAX ist sehr zu empfehlen! Ich hatte mir zuvor Sorgen gemacht, die über fünf Meter langen Bretter gerade zu bekommen. Mit dem Spanner von SPAX ist das kein Problem. Solide verarbeitet und funktional. Kein billiger Plastik-Sche.. sondern ein Werkzeug, welches ich auch als Profi nutzen würde. Klar mit rund 110 € ist es nicht gerade günstig, aber dafür bekommt man eine prima Arbeitserleichterung. Und wenn man es nicht mehr braucht, dann kann man es immer noch bei Ebay verkaufen.


Update der Verlegetipps / Erfahrungen mit SPAX - 04.06.2013:

Obwohl ich nicht das erste Mal eine Bohrmaschine in den Händen halte, braucht man offensichtlich doch etwas Übung. Der dritte SPAX Stufenbohrer ist bis jetzt nicht abgebrochen. Sollte er bis zum Ende durchhalten, kann ich zwei Reserve-Bohrer wieder verkaufen. Wichtig ist, dass die Rillen, welche das Bohrmehl befördern, nach jedem Loch von anhaftendem Bohrmehl gereinigt werden, da dieses sich beim bohren stark komprimiert wird und festbackt. 

5 Kommentare:

  1. Hallo Heike und Dennis!

    Schön, von Euch wieder zu lesen!

    Danke, dass Ihr das SPAX Terrassen-Master-Set und den Stufenbohrer getestet habt und hier über Eure Erfahrungen sprecht. Euer Feedback ist uns sehr wichtig und nehmen wir ernst! Und deshalb hier von uns einige Anmerkungen und Tipps speziell für Euch:

    Was den SPAX Stufenbohrer 2Step angeht: Er ist für eine besonders hohe Standzeit und Bohrqualität ausgelegt. Aus diesem Grund ist das Material sehr hart. Deshalb wichtig: Bitte den Bohrer nicht verkanten, dann kann er nämlich brechen! Normal sind sonst mindestens 600-1.000 Löcher (natürlich in Hartholz)! (Die einfachen Bohrer halten meist keine 100 Löcher.)
    Bitte auch beachten: Die Länge der Bohrer ist auf die SPAX abgestimmt - aufgrund der hochwertigen Cut-Spitze bohrt sich die Schraube dann das letzte Stück durch die Unterkonstruktion und hält so dadurch äußerst fest im Holz. Wichtig ist im Übrigen hier, dass eine saubere Bohrung im Deckholz entsteht, damit es nicht zu Spannungsrissen im Holz kommt.

    Der Kaiman ist von uns so ausgelegt worden, dass man im Gegensatz zu anderen Brettrichtern sehr wenig Kraft aufbringen muss. Die Übertragung beträgt 20:1! D.h. wenn ich mit ca. 50kg ziehe, erhalte ich eine Tonne Zugkraft! Das braucht man bei keiner noch so verzogenen Diele. Um kraftsparend mit dem Kaiman zu arbeiten, reicht meistens die Kraft von zwei Fingern - mehr bringt nichts, da sich das Holz nicht verdichten lässt (und man bekommt auch den Abstandshalter wieder heraus. ;-)
    Sollte der Kaiman unnötig falsch belastet werden, wird der vordere Zugarm verbiegen. Das ist auch richtig so, da ansonsten größere Schäden am Gerät entstehen.

    Wir hoffen, wir konnten einige Fragen und "Irritationen" klären und, dass jetzt alles gut klappt! Ansonsten meldet Euch gern und mailt an fb@spax.com.

    Auf Eure weiteren Erfahrungsberichte mit SPAX sind wir schon sehr gespannt.

    Viele Grüße,
    Euer SPAX-Team

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    1. Vielen Dank für Ihren Kommentar und die Tipps.

      Bei dem Stufenbohrer hatte ich ja geschrieben, dass ich hier wohl verkantet habe. Bezüglich der Bohrerlänge kann ich Ihre Argumentation zwar nachvollziehen, für Massaranduba-Holz ist - zumindest bei mir - jedoch Fakt, dass der Bohrer zu kurz ist, wenn man 5x60 Schrauben verwendet. Bei meinem Bosch PSB 18 Li 2 Akkuschrauber muss ich sonst den Drehmoment auf 30 stellen. Die Schrauben gehen dann aber im letzten Zentimeter so schwer rein, dass der Akkuschrauber richtig kämpfen muss. Auch hebt sich dann die Diele um rund 5-8 mm an, also ob die Schraube nicht weiter in die UK geht.
      Versucht man, die Schraube wieder raus zu drehen, dann reißen alle (!!!) Schraube ab, oder der Torx-Kopf dreht durch.
      Bohr ich das Loch in der UK mit einem 4 mm Bohrer etwas tiefer (ca. 2 cm) dann funktioniert das Schrauben einwandfrei.

      Bezüglich der Kaimans reicht definitiv nicht die Kraft von zwei Fingern. Bei krummen Brettern von über fünf Metern Länge braucht man schon etwas mehr Kraft. Andernfalls bekommt man das Brett nicht so weit herangezogen, dass es am Abstandshalter anliegt. Dadurch bekommt man dann schnell mal eine 6 mm Fuge anstelle der gewünschten 5 mm.
      Selbstverständlich habe ich aber auch nicht mit aller Kraft am Hebel gezogen. Er lies sich mit einer Hand immer noch sehr gut umlegen.

      Vielleicht habe ich einfach einen "Montags-Kaiman" erwischt ;-). Jedenfalls habe ich das innere Rohr gerichtet und eine 12 mm Vierkant-Stahlstange reingesteckt (musste vorher auf 11,7 mm runtergefeilt werden).

      Ansonsten sind wir sehr zufrieden. Ich würde mich beim nächsten Mal wieder für das Master-Set entscheiden und es auch weiterempfehlen.

      Viele Grüße,
      Dennis

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    2. Hallo Dennis!

      Danke für Dein weiteres, ausführliches Feedback. Das bedeutet uns sehr viel! Nur so können wir sicherstellen, dass unsere Kunden auch wirklich zufrieden mit SPAX sind!

      Wir hoffen, dass wir Dich bei Deinen nächsten Projekten vollständig mit SPAX-Qualität made in Germany überzeugen können und Du uns weiter treu bleibst. Natürlich haben wir auch weiterhin ein offenes Ohr (per Mail oder Facebook) für Fragen, Probleme und sämtliche Rückmeldungen!

      Viele Grüße,
      Dein SPAX-Team

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    3. Hallo,

      habe mit dem Stufenbohrer genau die gleichen Erfahrungen gemacht.

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  2. Hallo,
    bin auch gerade dabei eine Terrasse aus Massaranduba und Jarana zu bauen.

    Zu Spax fällt mir hier spontan ein :
    - Schrauben optisch sehr schön (V2A blank -antik sehen IMHO einfach zu ungleichmässig dreckbraun aus)
    - der Stufenbohrer taugt meiner Ansicht nach nix. Keine vernünftige Schneidengeometrie am Senkteil, kein Freischliff am großen Durchmesser und so wie der Rohling am Schaft aussieht aus nem Stück Draht rausgedängelt und im Jangtse gehärtet . => beim WZ-Schleifer meines Vertrauens einen Stufenbohrer aus Hartmetall schleifen lassen (8er Schaft, Stichwort Oberfräse) => nach 2400 Löchern faserfrei wie beim ersten Loch.

    WIeso der Bohrer allerdings eine Kegelsenkung erzeugt obwohl die Schraube einen Flachkopf hat und wie tief diese sein soll konnte mir bei ABC allerdings telefonisch keiner mitteilen.

    Naja, die Schrauben sind jedoch perfekt und da würde ich auch niemals was anderes nehmen als echte Spax - ganz klar.

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